Die alltäglichen Gespräche und Situationen, Gedanken zu Aufträgen, gelesenen Texten, Reklame-Slogans.
All diese unerklärlichen Momente, in denen man das Gefühl hat, man sei aus der Situation herausgefallen und könnte den Blick von außen auf das Geschehen werfen. Einen Blick hinter die gesprochenen, geschriebenen oder gelesenen Worte, um deren tiefer liegende Schichten zu enthüllen.
Meine Bilder erzählen Geschichten vom Leben hinter dem alltäglichen Umgang mit den Worten.
Durch meine berufliche Tätigkeit als Kommunikationsdesignerin bin ich immer sehr eng verbunden mit Schrift, Typografie und der Bedeutung der Worte. Nuancen entscheiden über gegensätzliche Aussagen, Kommunikation findet außerhalb des schlichten Wortes statt.
In diesem Zusammenhang blieb ich eines Tages bei der Frage hängen, was Rotkäppchen und der Wolf machen, wenn im Märchen gerade nicht die Rede von ihnen war. Verschwinden sie mit der Aufmerksamkeit? Oder kehren sie zurück in ihren Alltag, wie die Schauspieler eines Theaterstücks? Liegen sie gar friedlich beieinander, ruhen aus und erzählen sich Geschichten?
Bei meinen Bildern befindet sich der Betrachter immer auf der „anderen Seite“. Das Offensichtliche wird verkehrt und erzählt eine neue, vielleicht verdrehte oder gar geklärte Version der Geschichte. Die Schrift dient dabei nicht als erklärendes Element, höchstens als vager Hinweis auf weitere mögliche Deutungen.