Er war von ihr besessen. Das heißt – von diesen Augen. Diesem tiefen Grün.
Das Grün ihrer Augen verfolgte ihn Tag und Nacht. Ließ ihn selbst in seinen Träumen nicht los.
Aber jetzt war seine Zeit gekommen. 13 Tage lang hatte er alle greifbaren Informationen zusammen getragen, sämtliches unauffällig transportierbare Gerät von der Station mitgenommen und in der kleinen Kammer auf dem rollbaren Teewagen bereitgelegt.
Nach Jahren des Verlangens, hatte sie endlich sein Bitten erhört. Ein Rendezvous. Heute Nachmittag. In 1 Stunde und 17 Minuten.
Er rückte seine Krawatte zurecht, kontrollierte ein letztes Mal sein Lächeln. Auf dem Weg zum Café kaufte er noch schnell einen Strauß Nelken. Es sollte ihr heute an nichts fehlen.
33 Minuten später betrat sie das Café mit nur 6 Minuten Verspätung. Immerhin. Ihr Lächeln war warm. Ihre Augen strahlten. Sie begrüßte ihn herzlich. Auch der Kaffee war gut und sie plauderten beinahe zwei Stunden lang ganz entspannt über Dies und Das. Ihre Augen leuchteten. Sie schien sich wirklich zu amüsieren. Jetzt erkannte sie also doch endlich, dass er der Richtige für sie war. — Zu spät? Frauen merken einfach immer zu spät, was gut für sie ist.
Als sie aufbrachen, bot er ihr an, sie nach Hause zu fahren. Sie nahm wie erwartet an.
Die Fahrt war kurz und verlief ruhig. An der vierten Ampel zog er in einer flüssigen Bewegung den äthergetränkten Lappen aus der Mittelkonsole. Hielt ihn ihr vors Gesicht. Noch ehe sie protestieren konnte, sackte sie auf ihrem Sitz zusammen. Er hatte diese Szene wieder und wieder geübt.
In seiner kleinen Kammer waren die paar Handgriffe schnell getan. Das bisschen Blut war schnell aufgewischt...
Später am Kamin herrschte eine ganz besondere, eine friedliche Stimmung. Er saß mit einem Glas Wein in der Hand im Ohrensessel vor dem lodernden Feuer, das nur einen ganz leicht beißenden Geruch verströmte. Vom Kaminsims aus starrten zwei grüne Augen durch zähflüssiges Formalin aus einem Weckglas zu ihm herunter...